Nicht zuletzt auf Grund von diversen Gesetzesentwürfen unserer Regierung und der dahingehenden Lobby-Arbeit einiger Unternehmen habe ich aus Test- und Versuchsgründen die DNS-Einträge einer FritzBox 7170 geändert. Hier mal eine kleine Anleitung.
Zuerst benötigt man einen Telnet-Zugang zu seiner Box. Das erreicht man entweder über die Eingabe von #96*7* am Telefon, falls das an der FritzBox hängt. Alternativ installiert man ein etwas angepasstes Image. Eine Anleitung habe ich hier schonmal verfasst.
Man baut also über die Eingabeaufforderung (z.B. per Start -> Ausführen -> cmd) mit dem Befehl “telnet fritz.box” und dem optionalen eingeben eines Kennworts eine Verbindung zur Box auf. Alternativ zu “fritz.box” kann man natürlich auch die IP-Adresse nehmen.
Dann wechselt man in folgendes Verzeichnis “cd /var/flash“. Gibt man jetzt “ls” ein, sollte man die Datei ar7.cfg sehen.
Die BusyBox, die auf der FB laufende Linux-Distribution, bringt einen speziellen Texteditor namens nvi mit. Sollte bei jeder Distribution genauso wie der berüchtigte Editor vi dabei sein. Damit öffnet man nun die eben genannte Config-Datei mit dem Befehl “nvi ar7.cfg“.
Mit der Eingabe von “/” startet man den Suchmodus. Entgegen einiger anderer Anleitungen im Internet habe ich folgendes Suchmuster verwendet “/dns“. Danach bedeutet die pure Eingabe von “/“, das letzte Suchmuster soll weitergesucht werden.
Man hangelt sich jetzt vor bis zu den Einträgen “dns1” und “dns2” im Block “dsliface“. Mit der Eingabe von “i” startet man den Insert-Modus, also den Bearbeiten-Modus. Sollte hinter dns1= bzw. dns2= etwas stehen, muss dieses gelöscht werden. Anschließend trägt man hier eine andere IP-Adresse eines freien DNS-Servers ein. Eine gute Liste findet sich bei F!XMBR. Die dort zu findende Anleitung von Chris zum gleichen Thema war mir zudem eine große Hilfe.
Mit der Taste “ESC” verlässt man den Bearbeiten-Modus.
Anschließend sucht man weiter bis zum Eintrag “overwrite_dns1” bzw. “overwrite_dns2” im Block “targets“. Auch hier werden die selben IPs eingetragen. Das gleiche beim direkt darauf folgenden “overwrite_dns“-Fund.
Insgesamt sind es sechs Stellen in der Config, die geändert werden müssen.
- dns1
- dns2
- overwrite_dns1
- overwrite_dns2
- overwrite_dns1
- overwrite_dns2
Ist man mit den Änderungen fertig speichert man mit “:w” die Datei wieder ab und mit “:q” verlässt man den Editor.
Nach dem Motto “Reboot tut gut” startet man die Box mit “reboot” jetzt einfach neu und sollte nun per FritzBox per DHCP mit dem neuen DNS versorgt werden.
Natürlich hätte man die entsprechenden Adressen der DNS-Server direkt unter Windows, Linux oder MacOS eingeben können. Hat man jedoch mehrere Rechner zu Hause oder arbeitet mit mehreren Betriebssystemen und VMs, ist die Änderung in der FB die elegantere Lösung.
Ob diese Anpassung in Zukunft jedoch genügt bleibt laut aktuellen Berichten abzuwarten. So sind Szenarien denkbar, die den für DNS zuständigen Port 53 direkt umleiten und somit keinen anderen DNS-Server zugänglich machen, als den vom Provider. Mal abwarten, was die Zukunft so bringt.