Geht man nach den in letzter Zeit veröffentlichten Presse-Nachrichten, können schon bald die ersten Mainboards und PCI-Express-Karten mit USB 3.0-Support auf dem Markt erscheinen. Intel erwähnte auf seinem Entwicklerforum IDF schon 2007 die neue Spezifikation [1][2], auch genannt “SuperSpeed USB”. Verabschiedet wurde der USB 3.0-Standard dann 2008 [1] und soll Datenraten mit bis zu 4,8 Gbit/s ermöglichen. USB 2.0 liegt gerade mal bei max. 480 Mbit/s.
Bei meinem diesjährigen Besuch auf der CeBit wurden im USB Implementers Forum, das von Intel geführt wird, schon die ersten Erweiterungskarten auf PCI-Express-Basis gezeigt [1][2]. Es waren aber erst Datenraten von ca. 155 MByte/s möglich, was allerdings trotzdem sehr beeindruckend war. Die Dateien flogen förmlich von einem Endgerät zu anderen. Die Geschwindigkeit sollte aber im Laufe der Entwicklung noch weiter gesteigert werden. Schon bei dieser Ausstellung wurden schon der grobe Zeitraum “Herbst 2009″ genannt, in dem die ersten Geräte Angeboten werden sollen. Auch auf der CES wurden die ersten Geräte vorgestellt [1].
Vor gut einem Monat wurde dann von NEC der erste Chip vorgestellt [1][2] , der als Host-Controller per PCI-Express-Schnittstelle auf einem Mainboard angebunden werden kann. Ab September soll dann die Serienproduktion starten. Auch Fresco Logic hatte sich kurz darauf mit der Entwicklung von Host-Controllern gemeldet [1][2]. Gigabyte hatte damals schon angekündigt, die ersten Premium-Boards damit zu bestücken. Auch ASRock und Asus wollen bald Boards veröffentlichen.
Die Hardware wäre also schonmal sicher. Braucht man nur noch die Software. In diesem Bereich wurde letzte Woche in den einschlägigen IT-News-Portalen [1][2] auf den ersten Treiber für USB 3.0 aufmerksam gemacht. Dieser wurde von Sarah Sharp, Mitarbeiterin im Intel Open Source Technology Center, für Linux entwickelt und soll schon in den Kernel 2.6.31 integriert werden. Sie stellt auch eine Anleitung zum händischen Installieren bei.
Beim kommenden Windows 7 scheint man sich wohl noch nicht so ganz sicher zu sein, ob gleich eine Treiberunterstützung zum Verkaufsstart mit integriert sein wird. Ende letzten Jahres berichtete Golem.de, dass die Option nicht enthalten sein wird, aber nachgerüstet werden soll. Ebenso für Windows Vista. Windows XP scheint jedoch durch’s Raster zu fallen, leider. Auch soll Apple’s Snow Leopard die Unterstützung noch nicht direkt mitbringen.
Der neue Standard wird sicherlich eine große Alternative zum eSATA-Anschluss werden. Die Meinungen gehen sogar dahin, dass er den alten 2.0-Standard bis spätenstens 2011 abgelöst haben wird.
Wenn man jedoch über den Kauf einer der kommenden PCI-Express-Erweiterungskarten nachdenkt sollte man sich seine Mainboard-Spezifikationen nochmal etwas genauer ansehen. Die ersten Karten sollen wohl über eine PCI-Express-1x-Leitung angebunden werden [1]. Diese lassen jedoch nur eine Transferleistung von 250 MByte/s zu. Somit wird die maximal mögliche Geschwindigkeit von USB 3.0 ausgebremst. Ob damit wirklich Freude beim Kopieren aufkommt kann ich mir erstmal nicht vorstellen.